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Sowjetgeneräle beschreiben Kriegsbeginn 1941

Archivmeldung vom 22.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
BT-7, A-20, T-34 Modell 1940 und T34 Modell 41 im Vergleich: Damals wie heute, Deutsche Soldaten an der Russischen Grenze...
BT-7, A-20, T-34 Modell 1940 und T34 Modell 41 im Vergleich: Damals wie heute, Deutsche Soldaten an der Russischen Grenze...

Von Unbekannt - http://www.morozov.com.ua/eng/body/history4-6.php?menu=history5.php, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2634119

Russlands Verteidigungsministerium hat die Notizen ehemaliger Sowjetgeneräle über den Beginn der Nazi-Invasion am 22. Juni 1941 freigegeben. Das bislang geheime Archiv zählt mehr als 100 Seiten und ist nun auf der Website des Ministeriums abrufbar.

Das Online Magazin Sputnik berichtet weiter: Die Notizen sowjetischer Oberbefehlshaber und Kommandeure aus dem Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums geben aufschlussreiche Einsichten in den Kriegsbeginn und den Verlauf der Kampfhandlungen am 22. Juni 1941.

Eine Arbeitsgruppe des Ministeriums hatte die sowjetischen Generäle 1952 zum Kriegsbeginn befragt. Auf Grundlage derer Antworten wurden die Notizen erstellt. Ziel der Befragung war es, eine Beschreibung des Großen Vaterländischen Krieges auszuarbeiten, wie aus der Mitteilung des Verteidigungsministeriums hervorgeht.

Demnach enthalte das Geheimarchiv „umfassende Informationen über die Verlegung und Stationierung von Truppen des Baltischen, Kiewer und Weißrussischen Sondermilitärbezirks“ nach dem „Plan zur Verteidigung der Staatsgrenzen 1941“, erklärt das Ministerium. Das Archiv informiere auch über den Bereitschaftsgrad der Verteidigungsfront entlang der Staatsgrenzen zu Kriegsbeginn.

Die Experten der Arbeitsgruppe wollten wissen: Haben die Sowjetkräfte zu Kriegsbeginn einen Verteidigungsplan erhalten? Wie viele Einheiten wurden an der Staatsgrenze stationiert? Wurden die Truppen am 22. Juni 1941 in Gefechtsbereitschaft versetzt? Außerdem haben die Oberbefehlshaber und Kommandeure über die ersten Kämpfe gegen die deutschen Invasionstruppen berichtet.

So betonte der Generalleutnant Kusma Derewjanko, er habe die Befehlshaber mehrmals über die Konzentration deutscher Truppen in den Grenzregionen informiert. „Doch ich hatte den begründeten Eindruck, dass das Bezirkskommando die aufziehende Bedrohung unterschätzte und vielen Aufklärungsdaten misstraute.“ 1941 war Derewjanko Vize-Chef der Aufklärungsabteilung im Bezirksstab des Baltischen Sondermilitärbezirks.

Aufklärungsdaten darüber, wann Deutschland den Krieg beginnen wollte, hätten dem Bezirksstab seit den ersten Tagen des Junis vorgelegen. Wenige Tage vor dem Kriegsbeginn sei dem Bezirkskommando nicht nur das genaue Datum, sondern auch die voraussichtliche Uhrzeit des deutschen Angriffs gemeldet worden, so der Generalleutnant Derewenko.

Sein Kollege, Generalleutnant Petr Sobennikow, berichtete, der Krieg habe für alle überraschend angefangen: „Als das Kontingent des schweren Artillerieregiments, das am 22. Juni mit der Eisenbahn verlegte, an der Station Schauljai ankam und sah, dass unsere Flugplätze bombardiert wurden, hielten sie es für ein Manöver“, erinnerte er sich. Sobennikow war 1941 Oberbefehlshaber der 8. Armee des Baltischen Sondermilitärbezirks.

Selbst in der Nacht auf den 22. Juni habe er vom Frontstabschef Klenow persönlich einen Befehl erhalten – und zwar in recht kategorischer Form –, die Truppen bis zum frühen Morgen des 22. Juni von der Grenze abzuziehen. Er habe sich jedoch ausdrücklich geweigert, diesen Befehl umzusetzen, die Soldaten seien an ihren Stellungen geblieben, so Sobennikow.

Auch über die Vernichtung der 48. Division berichtete der General, wie es im Geheimarchiv dokumentiert ist. Die Division sei in Riga gestartet und „verlegte mit Marschmusik an die Grenze“, ohne etwas von der Bedrohung zu wissen.

Diese „gute Division“ sei aus der Luft und von deutschen Heeresverbänden angegriffen worden, die bereits die Grenze durchbrochen hätten. Ohne zu wissen, dass der Krieg angefangen habe, sei sie vernichtend geschlagen worden, ohne jemals die Grenze erreicht zu haben. Derweil sei die gesamte Luftwaffe des Baltischen Sondermilitärbezirks noch auf den Flugplätzen vernichtet worden, so der Generalleutnant.

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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