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Urmenschen passten Überlebensstrategien aktiv an

Archivmeldung vom 29.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Neandertaler-Zahn aus Payre gibt großen Aufschluss. Bild: Marie-Hélène Moncel
Neandertaler-Zahn aus Payre gibt großen Aufschluss. Bild: Marie-Hélène Moncel

Neandertaler haben auch ohne äußere Einflüsse ihre Überlebensstrategien variiert. Forscher des Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen haben anhand von Karbonatisotopie an fossilen Zähnen gezeigt, dass die Vorfahren der heutigen Menschen vor 250.000 Jahren moderner in ihrer Entwicklung waren als bisher gedacht.

Wird das Klima kälter oder wärmer, müssen sich Arten in ihrer Überlebensstrategie anpassen - dies gilt auch für die Neandertaler. "Wir haben nun herausgefunden, dass sich die Neandertaler aber auch ohne äußere Einflüsse weiterentwickelt haben. Sie waren damit dem modernen Menschen ähnlicher als wir bisher vermutet haben", erklärt der Tübinger Forscher Hervé Bocherens. Der Biogeologe und sein Team haben hierfür Fossilien der Fundstelle Payre im Südosten Frankreichs mit einer neuen Methode untersucht.

"Wir haben Karbonat aus den Zähnen mehrerer fossiler Neandertaler-Kinder untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Vorfahren vor 250.000 Jahren schon unterschiedliche Strategien des Überlebens entwickelten - auch wenn die Umwelt- und Klimabedingungen konstant waren." Karbonat ist ein wesentlicher mineralischer Bestandteil des Hartgewebes in Knochen und Zähnen. Die Isotopenzusammensetzung im Karbonat spiegelt unter anderem die Trink- und Nahrungsgewohnheiten von Organismen wider.

Individuelle Überlebenstaktiken

Um Genaueres über den spezifischen Lebensraum der jungen Neandertaler zu erfahren, haben Bocherens und Kollegen auch die Isotopenzusammensetzung im Karbonat von pflanzen- und fleischfressenden Großsäugetieren untersucht. "Die Kohlenstoff- und Sauerstoffisotope der in diesem Zeitabschnitt lebenden Pferde, Rothirsche, Nashörner, Wölfe und Hyänen waren stabil. Wir können also davon ausgehen, dass in dieser Zeit auch keine Änderungen in den Umweltverhältnissen vorlagen."

Die Neandertal-Funde dagegen zeigen, dass eine Gruppe im Tal Nashörner und Pferde jagte, während die andere Gruppe sich auf die Jagd nach Rotwild in der Hochebene spezialisierte. "Etwa zur selben Zeit begaben sich unsere Vorfahren in Schöningen mit hölzernen Speeren auf die Jagd nach Pferden. Wir sehen demnach vor 250.000 Jahren drei verschiedene Methoden sich die Umwelt zu erschließen und zunutze zu machen - die Hominiden haben hier einen Punkt erreicht der eindeutig zum Verhalten moderner Menschen führt."

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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