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Bundesbank-Eurosystem-Vorstand warnt vor Zinsänderungsrisiken für Banken

Archivmeldung vom 23.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Deutschlands Banken sollen ihre Kapitalpolster weiter auffüllen, um sich gegen das Risiko steigender Zinsen zu wappnen: Das fordert Andreas Dombret, im Vorstand der Bundesbank für die Finanzaufsicht zuständig, in einem Gastkommentar für das "Handelsblatt".

"Je länger die Niedrigzinsphase andauert, desto größer werden die Risiken auch für den Fall, dass die Zinsen wieder steigen. Und das ist jedenfalls mit Blick auf den jüngsten Anstieg der Inflationsraten sowohl in Deutschland als auch im gesamten Euroraum zuletzt wahrscheinlicher geworden", schreibt Dombret. Zwar würden steigende Zinsen langfristig zu einer Erholung und Stabilisierung des Bankensektors führen, der seit Jahren unter der Nullzinspolitik der EZB leide, aber kurz und mittelfristig müssten die Institute sicherstellen, dass ihre Kapitaldecke ausreiche, um die Risiken durch steigende Sätze abzufangen.

"Für die betroffenen Institute ist es daher durchaus an der Zeit, ihre Kapitalbasis weiter zu stärken", betont der Bundesbank-Vorstand. Eine "ernste Gefahr" durch eine andauernde Phase sehr niedriger Zinsen sieht Dombret "über kurz oder lang" vor allem für "kleine und mittlere Institute, deren Geschäftsmodell stark vom Zinseinkommen abhängt".

Bereits seit 2011 sei eine "deutliche Zunahme der Zinsänderungsrisiken gerade im Sparkassen- und Genossenschaftssektor zu beobachten." Je länger die Zinsen niedrig blieben, desto mehr gewönnen Zinsänderungsrisiken an Bedeutung für Banken. Denn die Anleger wollten sich bei dem chronisch niedrigen Zinsniveau nicht langfristig binden, während sich die Kreditnehmer die günstigen Sätze möglichst langfristig sichern wollten.

Gemeinsam mit der Finanzaufsicht Bafin wird die Bundesbank in diesem Jahr deshalb erneut eine Niedrigzinsumfrage bei den deutschen Geldhäusern durchführen, um abschätzen zu können, wie groß die Gefahr tatsächlich ist. Die Bundesbank selbst hat bereits auf das Zinsänderungsrisiko reagiert und stockte 2016 ihre Wagnisrückstellung zur Risikovorsorge um 1,! 8 Millia rden Euro auf 15,4 Milliarden Euro auf.

Aktuell liegt die offene Zinsposition der Bundesbank bei 300 Milliarden Euro. Würden die Leitzinsen um einen Prozentpunkt steigen, würde dies zu jährlichen Belastungen von rund drei Milliarden Euro führen. "Die Bundesbank geht damit in ihrer Risikovorsorge mit gutem Beispiel voran", argumentiert Dombret im "Handelsblatt". Jetzt sollten auch die Banken "Reserven aus versteuerten Gewinnen bilden bzw. das Kapital im Zuge einer Gewinnthesaurierung erhöhen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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