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Telefónica ruft Berlin zu Zurückhaltung bei Funkfrequenz-Vergabe auf

Archivmeldung vom 09.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Das Firmengebäude von Telefónica Germany (O2) am Georg-Brauchle-Ring in München
Das Firmengebäude von Telefónica Germany (O2) am Georg-Brauchle-Ring in München

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der deutsche Telefónica-Chef Markus Haas fordert die Bundesregierung auf, bei der Vergabe der nächsten Funkfrequenzen Zurückhaltung zu üben. "Die Bundesnetzagentur muss Frequenzen nicht versteigern", sagte Haas der "Welt". "Ich weiß, dass es hier Interessen des Finanzministers gibt, aber de facto hat uns dieses Vorgehen als Branche in der Vergangenheit zurückgeworfen." Die deutsche Telekommunikationsindustrie habe im Grunde schon ein Glasfasernetz komplett finanziert.

"Wir haben in den vergangenen 17 Jahren 60 Milliarden Euro bezahlt, zum Beispiel über Frequenzauktionen und Mittelabflüsse aus der Roaming-Regulierung", sagte Haas. Das Geld fehle jetzt, weil die Telekom-Unternehmen es nur einmal ausgeben könnten. "Das wäre ungefähr der Betrag, den wir investieren müssten, um Deutschland im Glasfaserbereich voranzubringen." Man sollte Lehren aus der Vergangenheit ziehen, um zu schauen, wie man Investitionsanreize in Infrastruktur schaffen könne, sagte Haas.

Von der nächsten Bundesregierung fordert der Telefónica-Manager eine neue Digitale Agenda, die faire Bedingungen für die Telekommunikationsunternehmen schaffe. Man befinde sich immer noch auf einem Fußballfeld, das gekippt sei. "Wir Europäer müssen den Ball bergauf spielen, unsere Wettbewerber können einfach den Ball bergab laufen lassen und ins Tor schieben." Dabei bezieht sich Haas auf Konkurrenten wie Google und Facebook.

"Wir haben nun zwar einen europäischen Datenschutz-Rahmen, aber unsere globalen Wettbewerber dürfen eben viel mehr und setzen Themen daher auch viel schneller um." Das sei eine Verzerrung. Besser wäre es, pragmatischer vorzugehen und Dinge einfach mal ausprobieren zu dürfen. "Etwas mehr Beta-Mentalität würde uns gut zu Gesicht stehen", sagte Haas der Zeitung. Bei uns in Deutschland sei alles entweder Schwarz oder Weiß. Dazwischen gebe es nichts. Bei der Zusammenführung von Telefónica und E-Plus sieht sich Haas auf gutem Weg.

"Es gab in dieser Branche bislang keine Fusion, die so schnell ging wie unse! re." Bis Ende des Jahres sollen auch die ehemals getrennten Mobilfunknetze zusammengeführt und modernisiert sein. Dann sei Telefónica in der Lage, alle Bandbreiten einzuschalten, die auch die Wettbewerber anböten. Doch schon jetzt habe Telefónica das "größte und leistungsfähigste Netz in Deutschland", so Haas.

Das Unternehmen verfüge im Vergleich zu den Konkurrenten über die meisten Antennen und die meisten Frequenzen. Haas gesteht noch Probleme beim DSL-Kundenservice für Breitbandnutzer ein. Anrufer, die sich dort an die Hotline wenden, kommen häufig gar nicht erst durch. "Hier stecken wir in der Tat in einem Prozess, weil wir diesen Kundenservice von externen Anbietern zurück ins Haus holen", sagte Haas. Man stelle derzeit neues Personal ein. Bis Mitte des Jahres wolle man mit der DSL-Hotline auf dem Stand der Mobilfunk-Hotline sein, wo 80 Prozent der Anrufer eine Wartezeit "im niedrigen einstelligen Minutenbereich" haben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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