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IWF-Notfallplan: Spanien kurz vor dem Kollaps

Archivmeldung vom 02.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bankia-Zentrale: nichts zu lachen in Madrid. Bild: pixelio.de, Helga
Bankia-Zentrale: nichts zu lachen in Madrid. Bild: pixelio.de, Helga

Die missliche Situation der spanischen Volkswirtschaft ruft nun auch den Internationalen Währungsfond (IWF) auf den Plan. Wie das Wall Street Journal berichtet, soll der IWF bereits intensiv an einem Notfallplan für das krisengeschüttelte Land arbeiten. Im Zentrum des intern diskutierten Hilfspakets soll ein über drei Jahre laufender Kredit von 300 Mrd. Euro stehen. Die Höhe des Darlehens ist enorm. Griechenland, Portugal und Irland wird zusammen viel weniger zur Verfügung gestellt.

Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos und die IWF-Chefin Christine Lagarde haben den Bericht dementiert. Lagarde: "Es gibt keinen solchen Plan. Wir haben keinen solchen Plan und unternehmen keine Handlungen in Bezug auf jegliche finanzielle Hilfe." Aus IWF-Kreisen heißt es allerdings, es sei normal, mit solchen Vorkehrungen zu beginnen.

Banken am Boden

Die enorm in Schieflage geratene Bankensektor ist hauptverantwortlich für die Besorgnis erregenden Turbulenzen in der viertgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone. Nach dem Platzen der Immobilienblase hat die das Land mehrere Umstrukturierungen durchgeführt und verschiedene Bankhäuser zusammengeschlossen. Die Groß-Sparkasse Bankia http://bankia.com steht symbolisch für den ernsten Zustand.

Inmitten der Immobilienkrise hat die spanische Regierung Bankia teilverstaatlicht und mit frischem Kapital unter die Arme gegriffen. Erst vor wenigen Tagen hieß es von Seiten des Geldinstituts, dass man weitere 19 Mrd. Euro zum Fortbestand benötigt. Die Krise im Finanz- und Immobiliensektor hat direkte Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Vor alllem die Jugend leidet unter den prekären Verhältnissen.

Soziale Spannungen

Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat belegen, dass 2011 46,4 Prozent aller unter 25-Jährigen arbeitslos sind. Ein Drittel jener Altersgruppe findet erst nach einem Jahr einen Job. Dazu kommt, dass mehr als ein Drittel der 25- bis 34-Jährigen noch bei ihren Eltern wohnen. In Deutschland sind dies lediglich 14 Prozent.

Die Bevölkerung leidet unter der schlechten Wirtschaftslage. Den regelmäßigen Gang zum Arbeitsamt treten in Spanien momentan rund 5,6 Mio. Menschen an. Der soziale Friede auf dem Spiel. "Die Menschen haben zwar ein Polster, aber keine Zukunft. Es braucht derzeit nur einen kleinen Funken, damit die Stimmung explodiert", meint der Soziologe Jóse Félix Tezanos.

Gut ausgebildete, junge Leute suchen ihr Glück vermehrt im Ausland. "Eine derart schreckliche Akademikerflucht hat es noch nie gegeben", so Spaniens Arbeitsministerin Fátima Banez. Das Statistische Bundesamt verzeichnet für 2011 im Vergleich zum Jahr davor einen um 52 Prozent gestiegenen Zuzug von Spaniern nach Deutschland. Auch die in Spanien ansässigen Goethe-Institute stellen eine erhöhte Nachfrage für Deutschkurse fest.

Quelle: www.pressetext.com/Sebastian Köberl

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