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Absturz von Flug MH17: Strafermittler verschleppen das Verfahren

Archivmeldung vom 09.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
MH17: Niederländische und australische Einsatzkräfte untersuchen ein Wrackteil.
MH17: Niederländische und australische Einsatzkräfte untersuchen ein Wrackteil.

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Strafermittlungen zum Absturz der malaysischen Boeing Flug MH 17 in der Ukraine ziehen sich unbegründet in die Länge. Wie auch bei der Suche nach der Absturzursache ist die Wahrheitsfindung im Ermittlungsverfahren erschwert, wie der Chef der russischen Luftfahrtaufsichtsbehörde, Oleg Stortschewoj, sagte. Das berichtet das russischen online Magazin "Sputnik".

Auf deren deutschen Webseite des Magazins heißt es weiter: "Die Passagiermaschine vom Typ Boeing 777 der Fluggesellschaft „Malaysia Airlines“ stürzte auf ihrem Flug MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur am 17. Juli 2014 über dem ukrainischen Gebiet Donezk ab. Alle 298 Menschen an Bord starben. Kiew beschuldigte die Aufständischen, das Flugzeug abgeschossen zu haben – die Aufständischen erklärten hingegen, über keinerlei Waffen zu verfügen, um ein Luftfahrzeug in dieser Höhe abzuschießen.

Der niederländische Sicherheitsrat stellte die Untersuchungsergebnisse zur Absturzursache am 13. Oktober 2015 vor. Der Absturz der Passagiermaschine sei durch die Explosion eines Sprengkopfs vom Typ 9N314M, angebracht auf einer Rakete des Typs 9M38, verursacht worden, heißt es in dem Bericht. Die Rakete sei von einem Buk-Raketenwerfer abgefeuert worden.

Russland habe mehrfach auf die übermäßige Intransparenz und Voreingenommenheit der niederländischen Ursachenforscher hingewiesen, sagte Stortschewoj. „Leider entsteht momentan eine ähnliche Situation bei der Tätigkeit des für die Strafermittlungen zuständigen Joint Investigation Teams. Die gleiche unbegründete Verschleppung des Verfahrens und das willkürliche Vorgehen der holländischen Seite bei der Auswahl ihrer Ermittlungspartner rufen eine Vielzahl sehr unbequemer Fragen hervor und lassen befürchten, dass die Strafermittlungen – ähnlich der Ursachenuntersuchung – wie auf Bestellung nicht zur Feststellung der Wahrheit führen.“

Hinsichtlich der Ergebnisse der Ursachenuntersuchung betonte der russische Luftfahrtaufseher, dass die russische Seite mit den Hinterbliebenen der beim Absturz der malaysischen Boeing Getöteten solidarisch sei in den Bemühungen, Antworten auf zahlreiche offengebliebene Fragen einzufordern: „Der niederländische Sicherheitsrat ist verpflichtet, Ihnen und der ganzen Welt zu erklären, warum die technische Ursachenuntersuchung sich so unbegründet lange hinzog und in recht abstrakten und schwammigen Formulierungen mündete. Warum haben die holländischen Verantwortlichen eine Verzerrung von Fakten und Verheimlichung von Informationen zugelassen? Und ebenso, warum haben sie wichtige, von russischer Seite zur Verfügung gestellte Daten außer Acht gelassen.“

Er fügte hinzu, dass der Sicherheitsrat über die Unglaubwürdigkeit der im Untersuchungsbericht angegebenen Geschoßsplitter sowie den Ort ihrer Auffindung aufklären müsse, „wie auch über die Qualitätsmängel bei der Untersuchung der Einschusslöcher im Flugzeugrumpf; über die unzureichende Genauigkeit im Umgang mit den Wrackteilen; über die falsche Bestimmung des Standorts, von dem aus die Rakete möglicherweise abgefeuert wurde; und über viele weitere Unstimmigkeiten, von denen der Ergebnisbericht nur so strotzt.“

Angehörige der Opfer von MH17-Absturz haben offene Fragen an Washington und Kiew

Die USA sind verpflichtet, die Satellitenaufnahmen zum Absturz der malaysischen Boeing Flug MH17 in der Ukraine freizugeben, wie Oleg Stortschewoi, stellvertretender Chef der russischen Luftfahrtbehörde Rosaviazija, sagte. Die Maschine befand sich auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur.

„Die amerikanische Seite ist zweifellos verpflichtet, jene Satellitenaufnahmen freizugeben, die ihr laut US-Außenminister John Kerry seit dem Augenblick des Absturzes der Maschine zur Verfügung stehen und fähig sind, Licht auf die Umstände der Katastrophe zu werfen.

Die ukrainische Seite muss ihrerseits ebenfalls in verbindlicher Weise ihre diesbezüglichen Funkmessdaten übergeben oder glaubwürdige Beweise für ihr faktisches Nichtvorhandensein vorlegen“, so Stortschewoi in der Antwort der Luftfahrtbehörde auf einen Brief von Angehörigen der Opfer des MH17-Absturzes an den Präsidenten der Russischen Föderation. Die Antwort auf diesen Brief ist auf der RT-Site veröffentlicht.

Laut Stortschewoi bewahrt Russland alle Funkmessdaten zum letzten Flug MH17 auf und ist bereit, sie den entsprechenden bevollmächtigten Organisationen erneut zur Verfügung zu stellen.

Er erinnerte daran, dass die russische Seite im August 2014, gleich nach der Tragödie, dem Sicherheitsrat der Niederlande alle vorhandenen Funkmessdaten zum Flug MH17 übergeben habe. „Wir haben keinerlei Bedingungen oder Einschränkungen für die weitere Nutzung und Veröffentlichung der übergebenen Funkmessdaten, Telefongespräche und der anderen Zeugnisse genannt und festgelegt, um die uns der Sicherheitsrat der Niederlande gebeten hatte.“

Infografik: Theorien zum MH17-Absturz im Donezbecken

„Russland ist im höchsten Maße an einer Aufklärung der wahren Umstände des Geschehens interessiert, und im Verlauf der ganzen technischen Untersuchung und auch nach deren offiziellem Abschluss wird es weiter alle seine Möglichkeiten zur Wahrheitsfindung nutzen“, so Stortschewoi.

„Die russische Seite ist ebenso wie Sie (die Angehörigen der Opfer – d. Red.) an der schnellstmöglichen, sorgfältigen und unvoreingenommenen Untersuchung dieser schrecklichen Tragödie interessiert und unterstützt völlig Ihre Anfragen an die Führung der USA und der Ukraine mit den Forderungen, den Ermittlungsorganen die erforderlichen Informationen zur Verfügung zu stellen“, heißt es im Antwortschreiben der russischen Luftfahrtbehörde."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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