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Italienischer Volkswirt: EU hat sich in „Viertes Reich“ verwandelt

Archivmeldung vom 13.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Lupo / pixelio.de
Bild: Lupo / pixelio.de

Die EU ist in einer schweren Krise – wirtschaftlich, politisch und moralisch. Der Globalisierung wurden nicht nur geografische, sondern auch ethische Grenzen geopfert. Infolge dessen ist eine Epoche der Ungewissheit über Europa hereingebrochen. Darüber sprach Sputnik mit dem italienischen Volkswirt Alberto Bagnai.

Dort heißt es: "Ganz Europa ist in der Krise. Auch Italien zahlt dafür seinen Preis . Angefangen hat dies in den Sechziger-/Siebzigerjahren, mit der wirtschaftlichen Flaute, die sich unverzüglich demografisch auswirkte: Die Wirtschaft eines Landes kann nicht wachsen, wenn die Bevölkerung nicht wächst. Wie kann ein Land prosperieren, wenn dort immer weniger Kinder geboren werden?

Der Todesstoß ist Italien in den Neunzigern versetzt worden, mit der Einführung des Euro und den daraus folgenden Produktionsverlagerungen und der Deindustrialisierung des Landes. Die Weltfinanzkrise von 2008 hat Italien den Rest gegeben, als die Vereinigten Staaten private Schulden nationalisiert und die eigenen Staatsschulden verdoppelten.

Doch inzwischen drängen Fragen der politischen und wirtschaftlichen Souveränität immer mehr auf die Agenda. Das stellt auch der Journalist Marcello Veneziani fest. Europa brauche eine politische Führung, die nicht nur Wahlen gewinnen, sondern auch regieren könne, fordert er. Und bei alledem seien Grenzen für eine Gesellschaft unverzichtbar: „Ohne Grenzen kann die Gesellschaft ausufern“, betont Veneziani.

Doch warum wird heute in Europa und Italien jeder, der über nationale Interessen, Identitäten und Kontrollen an den Grenzen eigener Staaten spricht, als Populist abgestempelt? Dazu sagte der italienische Volkswirt Alberto Bagnai: „Das liegt daran, dass wir in einer Epoche leben, in der nur transnationale Konzerne über Souveränität verfügen“, so Bagnai. „Dass die Medien auf die Idee, der wahre Souverän sei ja das Volk, ignorant reagieren, spielt offenbar jemandem in die Hände.“

Aber kann man wirklich von einer Volkssouveränität sprechen, wenn auf italienischem Boden 90 Atombomben der Nato und der USA stationiert sind? Und was erwartet Italien in dieser Hinsicht? „Von Souveränität kann keine Rede sein“, sagt Bagnai. „In den nächsten zwei Jahrzehnten wird Rom kaum wieder zur Hauptstadt eines Imperiums werden.“

Aber: Derzeit stünden die Beziehungen zwischen dem Big Boss jenseits des Atlantik und seinem lokalen Stellvertreter Deutschland auf dem Prüfstand. „Und wir müssen die Situation nutzen, um bessere Bedingungen für unser Land auszuhandeln“, rät der Volkswirt. Italien sei ein abhängiges Land und könne sich entweder weiter auf die EU zubewegen, die inzwischen im Grunde schon zum Vierten Reich verkommen sei. Oder Rom könne unabhängiger werden, indem es mir Washington und Moskau verhandele.

„Die Annäherung zwischen Russland und den USA ist ja nicht unbedingt negativ zu werten“, sagt der Volkswirt. Sie sei jedenfalls besser, als sich gegenseitig mit Atombomben zu bewerfen, konstatiert er.""

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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