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Deutsche Wissenschaftler besorgt über Forschungsdialog mit den USA

Archivmeldung vom 01.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Idaho National Laboratory, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Idaho National Laboratory, on Flickr CC BY-SA 2.0

Deutsche Wissenschaftler haben sich besorgt über Einreisebeschränkungen und angekündigte Streichungen von Forschungsgeldern durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump geäußert. Das berichtet die Wochenzeitung "Die Zeit". Demnach plädieren sie für einen diplomatischen Dialog auf wissenschaftspolitischer Ebene und betonen, die deutsche Wissenschaftslandschaft stehe Forschern aus den USA offen.

"Mit Sorge beobachte ich, dass Wissenschaftler in einigen Ländern nicht mehr so frei arbeiten können wie bisher", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) der Zeitung. Deutschland gehe einen anderen Weg: "Wir halten nicht nur unsere Grenzen offen, sondern bieten seit Jahren und mit Erfolg auch Forschern aus aller Welt die Möglichkeit, in unserem Land zu arbeiten.

Mit den Humboldt-Professuren und anderen Programmen holen wir die klügsten und interessantesten Köpfe ins Land und hoffen, dass sie bleiben." Die Arbeitsbedingungen an den deutschen Universitäten und Instituten seien "exzellent".

Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), sagte, er nehme momentan "eine große Verunsicherung in der wissenschaftlichen Community wahr". Die Max-Planck-Gesellschaft sei mit den USA "hochgradig vernetzt. Eine radikale Veränderung der Forschungsschwerpunkte würde die MPG treffen – und auch die gesamte deutsche Wissenschaft".

Simone Lässig, Leiterin des Deutschen Historischen Instituts in Washington, erklärte, sie rechne zwar nicht "mit einem Exodus akademischer Talente" aus den USA, womöglich bedeute aber der "neue Isolationismus" durch Trump, dass "Geld für Konferenzen oder Stipendien gekürzt und der wissenschaftliche Austausch erschwert" werde.

Ulrich Grothus, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), appellierte: "Wissenschaft darf dem politischen Meinungsstreit nicht ausweichen." Der Dialog mit Hochschulsystemen dürfe sich nicht beschränken "auf Länder, die uns politisch gerade sympathisch sind".

Und weiter: "Gefragt ist jetzt eine selbstbewusste Teilnahme am internationalen Diskurs, aber auch ein gewisses Maß an intellektueller Bescheidenheit." Laut Grothus brauche es "Wissensdiplomatie" für eine "auswärtige Wissenschaftspolitik", was "Aushandlung, Vermittlung, Zusammenarbeit, Kompromiss, Ermöglichung" bedeute.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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