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Russische Militärexperten: Große Lüge Erdoğans im Vorfeld des dritten Weltkrieges

Archivmeldung vom 30.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Recep Tayyip Erdogan Bild: World Humanitarian Summit, on Flickr CC BY-SA 2.0
Recep Tayyip Erdogan Bild: World Humanitarian Summit, on Flickr CC BY-SA 2.0

Russland hat der türkischen Militäraktion "Schutzschild Euphrat" in Syrien, die die Souveränität des Landes verletzt, laut dem Präsidenten der Akademie für geopolitische Probleme, General Leonid Iwaschow, keine Zustimmung gegeben und auch nicht geben können. Dies berichtet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es auf deren deutschen Webseite: "Die Ausrede Erdoğans, gegen den IS zu kämpfen und alles mit Wladimir Putin vereinbart zu haben, sei eine Lüge, sagte Iwaschow in einer Diskussion in Moskau. „Der türkische Präsident hat mit dem russischen Präsidenten nur das Vorgehen gegen terroristische Organisationen vereinbart. Die Türkei hat aber gegenüber Syrien von Anfang an eine aggressive Politik betrieben. Gemeinsam mit den USA führte sie die syrischen Opponenten Assads zusammen.“

Dahinter stehe die Wirtschaft, so der Geopolitiker. „Das Süd-Pars-Vorkommen enthält die weltgrößten Gasvorräte, 51 Billionen Kubikmeter. Zwei Drittel davon gehören Katar, ein Drittel dem Iran. Amerikanische, britische und sonstige Konzerne erkannten darin einen Riesenvorteil und planten eine Gaspipeline nach Europa, darunter auch über Syrien. Die Türkei wäre in diesem Fall der Betreiber, der das Gas nach Europa leiten würde. Der Iran habe aber seinen eigenen Vorschlag unterbreitet, ebenfalls mithilfe von Syrien. Assad widersetzte sich dem Bau einer Gasleitung von Katar aus“, betonte Iwaschow.

Daher sei eine Koalition gegen ihn entstanden, ist sich der Militärexperte sicher. „Um ihn zu beseitigen und in Syrien einen eigenen Strohmann an die Spitze zu stellen, wurde gerade der IS heraufbeschworen, dann die Al-Nusra-Front und andere terroristische Vereinigungen“, so Iwaschow. „Jedoch mischte Russland sich ein und vereitelte diese Pläne, um einen stabilen Nahen Osten an seiner Südgrenze zu sichern.“

Darüber hinaus sei die Türkei wegen der möglichen Vereinigung der drei kurdischen Enklaven und der Gründung eines unabhängigen kurdischen Staates an ihren Grenzen besorgt, der die Munitionslieferungen und den Nachschub für die Terroristen aus der Türkei unterbinden würde, sagte der Experte weiter. Auch Assad mache sich Sorgen wegen der Kurden, da er sich keinerlei Autonomie von ihnen wünsche. Es gebe hier ein Knäuel von Widersprüchen.

Riad will Kurden kaufen: Geld und Waffen für Kampf gegen Assad-Armee

General Iwaschow sieht in Syrien schon so manche Anzeichen eines Weltkrieges. „Die führenden Weltmächte sind in dieser Region bereits engagiert, nämlich die USA und Europa, auch Russland ist da präsent und China zieht nach. Von dem Kräfteverhältnis zwischen den einander gegenüberstehenden Seiten wird die Zukunft des Nahen Ostens abhängen. Ein Weltkrieg wird aber die Türkei als einheitlichen Staat, aber auch Saudi Arabien wegfegen.“

„Verlieren werden alle, einschließlich der USA, die ihren Einfluss auf die Region einbüßen werden. Europa ist schon infolge dieser Ereignisse wegen des Flüchtlingsstroms von Widersprüchen zerrissen. Russland, der Iran und China sind die drei Hauptakteure, die einer solchen Entwicklung entgegenarbeiten.“ Und das Kräfteverhältnis wandelt sich laut Iwaschow zu ihren Gunsten.

Der Vizedirektor des Instituts für die GUS-Länder, Wladimir Jewssejew, äußerte die Meinung, dass die Koalition unter der Führung Russlands stärker wird. „Zu ihr gehört auch China, das die Anwendung begrenzter militärischer Gewalt und eine finanzielle Unterstützung nicht ausschließt. Das ist für Russland äußerst wichtig. China rechnet auch damit, die Kontrolle über die Erdöl- und Erdgasbranche nach der Stabilisierung der Lage in Syrien wiederherzustellen.“

Jewssejew zählt die Türkei jedoch nicht eindeutig zu der Koalition, die von den USA geleitet wird. „Die Türkei steht gewissermaßen abseits, weil ihre Ziele nicht immer mit den amerikanischen übereinstimmen. Mehr noch: In der Türkei beginnt ein Prozess der Annäherung nicht nur an Russland, sondern auch an den Iran. Vor diesem Hintergrund wird die Türkei zum Mitglied beider Koalitionen. Ihr Dialog mit Russland und dem Iran ist durchaus möglich. Diesem könnte die Verhinderung der Bildung eines syrischen Kurdistans zu Grunde liegen.“

Die Zusammenarbeit dieser drei Länder — Russland, Türkei und Iran — könne das Kräfteverhältnis in der Region zu Ungunsten der USA grundsätzlich ändern, prognostiziert Jewssejew.

„Die USA ziehen sich aus der Region teilweise zurück: Sie haben keine 3.000 Soldaten nach Syrien entsandt, was sie früher beabsichtigt hatten. Auch im Irak wollen sie offenbar ihre Präsenz nicht aufstocken. Und die Unmöglichkeit einer Alternative in der Region in Form von Türkei, Saudi Arabien oder Israel wird dazu führen, dass Russland in der Region an Einfluss gewinnt, so auch China. Dadurch wird die Verwirklichung der Idee eines Groß-Eurasiens unter Weiterentwicklung der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und Umleitung der Wirtschaftsströme in Richtung ASEAN-Länder möglich.“ Für das größte Problem der USA hält der Experte den Mangel an Ressourcen für ihre Aktivitäten in der Region.

Die türkischen Streitkräfte seien heute nur begrenzt einsatzfähig. „Da nach dem Putsch in ihnen 45 Prozent der Generäle und Admiräle sowie 4.000 Offiziere ausgetauscht wurden, kann die Türkei ausgedehnte Kampfhandlungen auf syrischem Boden bei einem derart geschrumpften Offizierskorps und der gestörten Führung der Streitkräfte nicht bewältigen. Aber die Zusammenarbeit mit Russland erlaubt es ihr, sich die Berücksichtigung ihrer Interessen im künftigen Syrien zu sichern.“

Laut der Prognose von Wladimir Jewssejew wird die Türkei ihre Grenze für die radikalen Islamisten allmählich dichtmachen. „Und Saudi Arabien wird bei den Genf-3-Verhandlungen die Politik der Assad-feindlichen Kräfte, die es leitet, anpassen müssen. Katar ist nicht mehr mit im Spiel. Auf diese Weise bleiben die Pläne der USA in der Region unverwirklicht“, schlussfolgert der Experte.

Nahe am globalen Krieg - 1. September 2016 als Weltfriedenstag?

Der CDU-Politiker und ehemalige OSZE-Vizepräsident Willy Wimmer sagt bei Sputniknews: " Europa hält den Atem an. Die Menschen reden von einem Krieg, der in der Luft zu liegen scheint.

Er ist nicht mehr fern in Nahost mit Syrien, wo vor fünf Jahren die Chance auf einen auskömmlichen Frieden sprichwörtlich in die Luft gejagt worden ist, indem ein unterschriftsreifes Abkommen zwischen Israel und Syrien vorsätzlich torpediert worden ist.

Am südlichen Rand des Mittelmeers kommt Libyen nicht zur Ruhe. Es war nichts mit der Aussage der damaligen amerikanischen Außenministerin, Frau Clinton, über den damaligen Machthaber Ghaddafi: „Wir kamen, wir siegten, er starb" oder so ähnlich. Das sagt eine Menge aus über jemanden, der sich anschickt, nächste amerikanische Präsidentin zu werden. Von "Führerin der freien Welt" will da niemand mehr sprechen, weil das Folterlager von Guantanamo den gesamten Westen in seiner Abkehr vom Recht ausmacht.

Gedenken an die Somme — Es ist noch Glut in der um sich greifenden europäischen Asche

Man merkte es dem britischen Premierminister David Cameron bei seiner Rede am 2. Juli 2016 auf den Schlachtfeldern des ersten Weltkrieges nicht an, dass er eine Woche zuvor eine folgenschwere Niederlage erlitten hatte, als seine Landleute dem gemeinsamen Europa die kalte Schulter zeigten und eben keine Konsequenz aus den Schlachten wie an der Somme zogen. Wahl ist Wahl und David Cameron hielt eine großartige Rede, die dem damaligen Kriegsgegner gegenüber generös und honorig war. Er reihte sich damit wirkungsvoll in die bedeutenden Reden von Charles de Gaulle und Francois Mitterand ein. Man konnte im Schauspielhaus am Berliner Gendarmenmarkt bei Mitterands großer Rede sicher sein, dass die deutschen Gäste bestenfalls Unbehagen bei seinen respektvollen Aussagen über den Typus des deutschen Soldaten empfanden.

Bei denen, die für ihr Land in den Tod gehen mussten, finden unsere Nachbarn die angemessenen Worte und sie vergessen sie nicht. Das machen nach Berichten in der BBC derzeit Millionen Briten, die in die Kinos strömen. Es ist die Rede von beinah zwanzig Millionen Menschen auf der Insel, die eine großartige Dokumentation über diese mörderischen Kämpfe dort, wo nach den Worten der Dichter "la douce France" zu finden ist. Mehr als eine Million Soldaten haben die sanften Hügel nicht verlassen. Sie fanden den Tod, obwohl sie ihr Leben so liebten.

England ist mit dem Herzen bei den Toten seiner Kriege und daher ein Hort der Nachdenklichkeit, wenn es um den nächsten Krieg geht.

In der heutigen Zeit gehen Millionen in die Kinos, um in die Gesichter derjenigen zu blicken, die keine Zukunft mehr hatten. Die britische Insel steht dafür, um den Frieden zu ringen, auch wenn die Blairs dieser Welt das letzte kriegsgeneigte Wort zu haben scheinen. Machtvolle Demonstrationen zeichnen die Straßen und Plätze vor dem britischen Parlament aus, wenn die Nato wieder einmal zu einem ihrer Aggressionskriege ruft.

Und bei uns? Hat es etwas damit zu tun, dass wir zwar einen völkerrechtswidrigen Krieg nach dem anderen führen und regierungsseitig uns über diejenigen erheben, die wie ihre britischen, französischen oder russischen Kameraden keine andere Wahl hatten? Unser Staat führt Angriffskriege, jedenfalls nach den Standards der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse und erhebt sich mittels Traditions- und sonstiger Erlasse über die Nationale Volksarmee der DDR, die jedenfalls an Kriegen dieses Genres nicht beteiligt gewesen ist oder die Wehrmacht und die Armee des kaiserlichen Deutschland.

Reduziert sich Deutschlands Friedenwille auf Steinmeiers Randbemühungen zu so was wie Rüstungskontrolle?

In Moskau muss man ins Grübeln kommen, wenn man die Abfolge von Nato-Beschlüssen bei sommerlichen Gipfeltreffen in Warschau und anschließenden Verlautbarungen aus dem Auswärtigen Amt in Berlin vernimmt. Die Nato militarisiert die Gegend zwischen uns und Russland und Steinmeier regt anschließend Rüstungskontrollvereinbarungen mit der Russischen Föderation an. Man könnte es auf den Sommer schieben, wenn die Lage nicht so ernst wäre.

Vielleicht ist das, was Herr Steinmeier vorlegt, so etwas wie aus der Verzweiflung über die tatsächliche Lage entstanden. Man greift zu vermutlich letzten Mitteln, weil alles aus den Fugen ist. Die Bundesregierung sollte sich Gedanken darüber machen, wie der russische Nachbar eine Militärallianz bewertet, die einerseits seit dem Ende des Kalten Krieges von einer Verteidigungsallianz unter Bruch der Charta der Vereinten Nationen zur einer Aggressionsmaschine verkommen ist? Anders als im Kalten Krieg steht diese Kombination ehemaligen Kriegs-Alliierten und Gegner nicht mehr an der Elbe, sondern direkt vor St. Petersburg. An diesem 1. September 2016 führt kein Weg daran vorbei, sich zu einer nationalen Verpflichtung des deutschen Volkes zu bekennen und sich der Zerstörung des Völkerrechts durch die Nato und dem Krieg zu verweigern."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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