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„Kiewer Syndrom“ des Westens: Historische Amnesie

Archivmeldung vom 23.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Tony Abbott Bild: Flickr.com/theglobalpanorama/cc-by-sa 3.0
Tony Abbott Bild: Flickr.com/theglobalpanorama/cc-by-sa 3.0

Das Außenministerium Kroatiens hatte den Botschafter Australiens in Zagreb vorgeladen. Ihm wurde eine Frage gestellt: Was habe die Sympathien des Premierministers Tony Abbott für die Faschisten ausgelöst? Und aus welchem Grund habe jener beschlossen, den australischen Kroaten plötzlich zum Jahrestag der Gründung des nazistischen Staates in Kroatien 1941 zu gratulieren? Der Botschafter musste sich viel Unangenehmes und zugleich eine kurze Belehrung über die Geschichte des Balkans in der Zeit des Zweiten Weltkrieges anhören. Dies schreibt Andrei Fedjaschin in seinem Beitrag auf der Webseite von Radio "Stimme Russlands".

Fedjaschin weiter: "Das Außenministerium Kroatiens hatte den Botschafter Australiens in Zagreb vorgeladen. Ihm wurde eine Frage gestellt: Was habe die Sympathien des Premierministers Tony Abbott für die Faschisten ausgelöst? Und aus welchem Grund habe jener beschlossen, den australischen Kroaten plötzlich zum Jahrestag der Gründung des nazistischen Staates in Kroatien 1941 zu gratulieren? Der Botschafter musste sich viel Unangenehmes und zugleich eine kurze Belehrung über die Geschichte des Balkans in der Zeit des Zweiten Weltkrieges anhören.

Kroatien ist kein sehr großes Land und alles, womit sich die Landsleute im Ausland beschäftigen, wird dort aufmerksam verfolgt. Wegen der großen Entfernung erreichten diese Nachrichten Zagreb erst Anfang dieser Woche. In Zagreb war man wie vor den Kopf geschlagen, als man erfuhr, dass im kroatischen Klub „Sydney“ der dort zu einem Besuch weilende Parlamentsabgeordnete der regierenden Liberalen Partei, Craig Kelly, eine Botschaft des Premierministers Abbott verlas, in der es hieß: „Im Namen des australischen Premierministers Tony Abbott, der sich gegenwärtig in Japan befindet, übermittle ich den Versammelten, allen Kroaten in Australien und ganz Kroatien seine Glückwünsche und besten Wünsche zum Feiertag des 10. April.“

Der Direktor des internationalen Instituts für Junge Staaten, Alexej Martynow, sagt hierzu Folgendes:

„Ich denke, dass das nicht so sehr ein ‚Gedächtnisschwund‘ oder eine bewusste Heuchelei ist, obwohl auch das präsent ist, sondern eine primitive Inkompetenz. Schon seit langem versucht keiner mehr, tiefgreifend die Geschichte zu studieren, besonders in der Epoche des Internets, des Twitters und übriger beschleunigter Methoden zur Verbreitung von Kurzinformationen. Was die Angelsachsen und ihre Geschichtskenntnisse betrifft, so verhielten sie sich ihr gegenüber stets geringschätzig, wenn es sich nicht um die geliebte britische Welt handelte.“

„Der unabhängige Staat Kroatien“ wurde im April 1941 gegründet, gleich nach der Besetzung Jugoslawiens durch die Truppen Hitlers und Mussolinis. Die kroatischen Nazis entfalteten sofort einen blutigen Terror gegen die Juden, die Serben sowie gegen die Sinti und Roma. Die Grausamkeit der kroatischen Ustascha erschreckte sogar die deutschen und italienischen Besatzungstruppen.

Craig Kelly entschuldigte sich dann lange und sagte, man habe seine Worte nicht richtig übermittelt, er sei kein Nazi, es habe einen Fehler gegeben, usw.

Wladimir Simindej, Leiter der Forschungsprogramme der russischen Stiftung „Geschichtsgedächtnis“, sagt hierzu Folgendes:

„Das alles geschieht, weil man die eigenen nationalen Interessen falsch versteht. Ein Teil jener Fälle kann zweifellos der Unwissenheit zugerechnet werden. Doch die böswilligsten Beispiele stützen sich auf ein falsches Verstehen des Patriotismus.“

Unter normalen Umständen könnte man diesen Fall einfach als irre bezeichnen. Selbst für ein Land, wo alles „auf den Kopf gestellt“ ist. Doch vor dem Hintergrund des Geschehens in der Ukraine, der direkten Unterstützung der USA und der EU für die neonaziostische Junta in Kiew, vor dem Hintergrund unwahrscheinlicher Lügen und Beschuldigungen Russland gegenüber, scheint das nicht so irre. Es ist bereits ein Symptom. Ein erneutes Beispiel der historisch und politisch unsauberen Methoden der „westlichen Demokraie“ im Kampf gegen Moskau.

Die Chefdiplomatin der EU, Catherine Ashton, unterhält sich bei all ihren Besuchen in Kiew freundlich mit dem Führer der neonazistischen ukrainischen Freiheitspartei („Swoboda“), Oleg Tjagnibok. Die Losungen dieser Partei lauten „Ukraine für die Ukrainer“, „Weg mit den Juden, den Moskali und Polen“. Diese Partei ist übrigens aus der Sozialnationalistischen Partei der Ukraine hervorgegangen, deren Name von der Nationalsozialistischen Partei Deutschlands zu Hitlers Zeiten abgeleitet zu sein scheint. Die gegenwärtige Kiewer Führung besteht zu einem Viertel aus Vertretern der neonazistischen Freiheitspartei."

Quelle: Text Andrei Fedjaschin - „Stimme Russlands"

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