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Niederlande bestellen Russlands Botschafter ein – Freude im Kreml

Archivmeldung vom 30.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flugverlauf von MH17 und SQ351 um 12:55–13:27 UTC mit Luftraum-Sperrzonen
Flugverlauf von MH17 und SQ351 um 12:55–13:27 UTC mit Luftraum-Sperrzonen

Foto: PM3
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das niederländische Außenministerium hat am Freitag den russischen Botschafter einbestellt. Der Grund ist die heftige Kritik aus Moskau an dem Ermittlungsbericht zur MH17-Katastrophe in der Ukraine. Der Kreml hat, laut einer Meldung des russischen online Magazins "Sputnik", die Einbestellung des Botschafters als positiv bezeichnet.

Weiter heißt es auf deren deutschen Webseite: "„Das ist eine gute, positive Nachricht. Dialog ist immer gut“, sagte Dmitri Peskow, Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der russische Botschafter werde die niederländische Regierung über die Position Russlands im Detail informieren.

Die malaysische Passagiermaschine Boeing Flug MH17 war im Juli 2014 über dem ostukrainischen Kriegsgebiet Donbass abgeschossen worden. Die ukrainische Regierungsarmee und die lokalen Volksmilizen, die sich im Donbass bis jetzt heftige Gefechte liefern, geben sich gegenseitig die Schuld an der Katastrophe.

Am Mittwoch  veröffentlichte das internationale Ermittlungsteam JIT (Niederlande, Australien, Ukraine, Belgien, Malaysia) einen neuen Bericht, laut dem die Rakete, mit der das Flugzeug abgeschossen wurde, aus einem von den Volksmilizen kontrollierten Gebiet abgefeuert wurde.

Unabhängige Experten kritisieren jedoch, dass die Ermittler die technischen Daten der Rakete ignoriert und zum Teil falsche Ausgangsdaten genommen hätten, um ihren Bericht an eine „bereits vorgefasste Meinung anzupassen“.

Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa bezeichnete die Schlussfolgerungen der Ermittler als unprofessionell und politisiert. Der niederländische Außenminister wies die Kritik als „unannehmbar“ ab.

Chef der Volksrepublik Donezk macht Ukraine für Boeing-Absturz verantwortlich

Der Chef der selbsterklärten Volksrepublik Donezk, Alexander Sachartschenko, hat die angebliche Schuld der Donezker Volksmiliz am Absturz der malaysischen Boeing 777, Flug MH17 zurückgewiesen. „Ich bin davon ausgegangen und tue das auch jetzt, dass wir die Boeing nicht abgeschossen haben. Die Verantwortung für die abgeschossene Boeing kommt allein der Ukraine zu, sowohl wegen der Tat als auch deswegen, weil sie keine Flugverbotszone eingerichtet hatten. Eine richtige Ermittlung wird es aber noch geben, nachdem wir gesiegt haben werden", kommentierte Sachartschenko den Bericht der internationalen Ermittlergruppe zur Untersuchung des Flugzeugabsturzes in der Ostukraine.

Die internationale Ermittlergruppe, die am Mittwoch ihren vorläufigen Bericht zur Untersuchung des Absturzes der malaysischen Boeing 777vorlegte, erklärte, dass der Fliegerabwehr-Raketenkomplex „Buk", aus dem das Flugzeug abgeschossen worden sein soll, angeblich aus Russland gebracht worden und nach dem Absturz der Maschine wieder nach Russland zurückgebracht worden sei. Das Flugzeug soll mit einer von der Siedlung Perwomajskoje im Donbass gestarteteten Rakete 9M38 abgeschossen worden sein.

Die Experten des russischen Konzerns Almas-Antej halten es für falsch, dass es bei der Erarbeitung des Ermittlungsberichts keine technische Untersuchung gegeben hatte. Das Flugzeug wurde ihnen zufolge von einer 9M30-Rakete getroffen, die aus dem Dorf Saroschtschenskoje abgefeuert wurde, der sich an jenem Tag unter Kontrolle der ukrainischen Armee befand. Zu diesen Schlüssen kamen die Almas-Antej-Experten, nachdem sie ein Experiment durchgeführt hatten, bei dem eine 9M38M1-Rakete ein altes, abgeschriebenes Flugzeug traf. In dem Bericht der Niederländer wurde dieser Ort jedoch nicht erwähnt.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur etwa um 15.20 Uhr MESZ im Luftraum über der Ukraine von den Radaren verschwunden. Nach Angaben russischer Fluglotsen befand sich die Boeing in diesem Augenblick etwa zehn Flugminuten von der russischen Grenze entfernt. Den Absturz überlebte niemand. Die von einem Vertreter von den Niederlanden geleitete Ermittlergruppe besteht aus Experten von Australien, Belgien, Malaysia und der Ukraine.

Fakten sprechen für und nicht gegen Russland

Die deutsche Schriftstellerin Brigitte Queck,Autorin des Buches „Die Ukraine im Fokus der NATO. Russland, das eigentliche Ziel“, hat die Ergebnisse der internationalen Untersuchungskommission zum Absturz der malaysischen Boeing MH17 über der Ostukraine 2014 in einem Gespräch mit Sputnik hart bewertet: Sie haben zum Ziel, Russland zu diskreditieren.

„Man will Russland erneut diskreditieren vor der ganzen Welt und sucht förmlich einen Grund, Russland an den Pranger zu stellen, obwohl alle Beweise, auch von einem Flugzeugspezialisten Haisenko, natürlich auch von russischen Spezialisten selbst, die erbracht wurden, bekräftigten, dass das nicht so ist“, betonte die Schriftstellerin.

„So wurde z.B. das Flugzeugstück, das in der Ukraine gefunden wurde, gar nicht der Presse präsentiert. Man hat es heimlich beiseite geschafft. Russland hat ja auch ebenso einen Spezialisten, der nach dem Abschuss in der Ukraine ein Gespräch von Leuten gehört hat, die ganz eindeutig diesen Fakt (bestätigen), dass es andere Leute waren, die das Flugzeug abgeschossen haben. Diesen Spezialisten hat man (in der Kommission) ebenfalls überhaupt nicht berücksichtigt. Aus diesem Grunde meine ich, dass Russland nicht betrübt sein muss, dass solche Spezialisten (in Anführungsstrichen) herangezogen werden, die das Gegenteil behaupten“. „Diejenigen, die also genau die Fakten aneinander zu reihen wissen, können gar nicht zu einem anderen Ergebnis als dem kommen, was russische Spezialisten und auch Zeitzeugen dort niedergelegt haben“, fügte Brigitte Queck hinzu. „Es gibt Radarangaben, auch die USA haben diese Angaben, aber ihre Angabe haben sie ebenso nicht veröffentlicht, denn dann sollte es ja ein anderes Bild ergeben. Die Fakten sprechen für Russland und nicht gegen Russland“, schlussfolgert die deutsche Menschenrechtlerin.

Experten der internationalen Gruppe JIT (Joint Investigation Team), die den Absturz der malaysischen Boeing MH17 über der Ostukraine 2014 untersuchen, behaupten in ihrem Bericht, dass die Rakete, die die malaysische Boeing zerstört hat, vom Territorium gestartet war, das damals von der Volkswehr der selbsternannten Republik Donezk kontrolliert wurde. Den Ermittlern zufolge wurde die Buk-Anlage zuerst aus Russland in die Ostukraine transportiert und nach dem Raketenstart nach Russland zurückgebracht. Russische Experten, die das Problem sorgfältig untersucht haben, behaupten das Gegenteil. Die Rakete sei von dem Territorium abgefeuert worden, das damals von der ukrainischen Armee kontrolliert wurde. Es gibt viele Beweise dafür, aber technische Momente hat die internationale Kommission ignoriert.

100 Verdächtige im Fall MH17

Die internationale Gruppe zur Untersuchung der Ursachen des Absturzes der malaysischen Boeing (Flug MH17) im Donbass im Juli 2014 hat erste Arbeitsergebnisse veröffentlicht. Ihre Schlussfolgerungen widersprechen völlig den Informationen, die in Russland zu diesem Thema gesammelt wurden, wie die „Nesawissimaja Gaseta“ am Donnerstag schreibt.

Laut den Schlussfolgerungen der Ermittlungsgruppe, zu der Vertreter der Ermittlungsbehörden Australiens, Belgiens, der Niederlande, Malaysias und der Ukraine gehörten, erfolgte der Start der Rakete 9M38 von einer Buk-Raketenanlage, die sich westlich der Ortschaft Perwomajski befand. Diese Ortschaft liegt mehr als 22 Kilometer vom Fundort der Flugzeugtrümmer entfernt. Als Beweis wurde die Aufnahme eines abgebrannten Feldes vorgelegt, welches jedoch keiner konkreten Gegend zugeordnet werden kann. Die Gruppe verfügt nicht über Aufnahmen des direkten Raketenstarts. Der Chef der niederländischen Hauptabteilung für strafrechtliche Ermittlungen, Wilbert Paulissen, legte ebenfalls eine Aufnahme vor, auf der angeblich Spuren einer Rakete in der Luft zu sehen sind, doch auch in diesem Fall sind auf dem Foto keine Details zu sehen, nach denen man die Gegend genau bestimmen kann. Zudem ist es unmöglich, den Zeitpunkt der Aufnahme dieses Bildes festzustellen.

Den Ermittlern zufolge wurde der aus Russland kommende Buk-Flugabwehrkomplex um 8 Uhr am 17. Juli nach Donezk gebracht, um etwa 12 Uhr traf er im Dorf Sneschnoje ein. Danach soll er zur Startposition gebracht worden sein. Nach dem Raketenstart wurde der Buk-Komplex angeblich über Lugansk nach Russland zurückgebracht. Dabei konnten die Ermittler nicht feststellen, wer konkret die Rakete gestartet hatte.

Als unumstößliche Beweise wurden Foto- und Videomaterialien vorgelegt, die in die sozialen Netzwerke gestellt worden waren, ebenso Angaben von Augenzeugen und Aufzeichnungen von Telefongesprächen der Aufständischen. Es wurde de facto der Verlauf der seit langem formulierten Version dargelegt, an der die Ermittler nicht zweifeln. Alle anderen Versionen wurden während der Untersuchung verworfen.

Darüber hinaus wurde berichtet, dass die neuen Informationen, die vor zwei Tagen aus Moskau eingegangen waren, nicht berücksichtigt werden, weil sie den bereits gemachten Schlussfolgerungen widersprechen. Das russische Verteidigungsministerium hatte den Ermittlern Informationen vom Radar der Rostower Flugüberwachungszentrale über das Vorhandensein von Luftobjekten am 17. Juli 2014 über der Absturzstelle zur Verfügung gestellt.

Laut der Ermittlungsgruppe wurde die malaysische Boeing von einer Rakete des Typs 9M38 getroffen, über die die ukrainische Seite laut niederländischen Angaben angeblich nicht verfügt. In der Tat handelt es sich um die alte Modifikation einer Rakete für Flugabwehrkomplexe des Typs Buk, die sicher noch in ukrainischen Militärdepots lagern.

Staatsduma zu MH17-Ermittlung: „Pure Diversion“ und Politisierung

Der Bericht über die Ergebnisse des Ermittlungsverfahrens der internationalen Ermittlungsgruppe zu dem MH-17-Abschuss stellt eine „reine Diversion“ dar, wie der Vizevorsitzende des Auswärtigen Ausschusses in der Staatsduma, Leonid Kalaschnikow, mitteilte.

„Diese Version ist nicht neu, sie existiert bereits lange, etwa 1,5 Jahre schon. Ich bin überzeugt, dass das eine reine Diversion ist. Das wurde als Antwort auf die Veröffentlichung von der geheimen Vereinbarung über Syrien gemacht, die die Amerikaner nicht offenlegen wollten. Genau deswegen haben sie heute dieses alberne Zeug veröffentlicht“, sagte Kalaschnikow.

Dem Politiker zufolge braucht man für die Veröffentlichung von den Aufnahmen der Raumaufklärung, auf denen zu sehen sei, wie eine Buk-Rakete angeblich das Gebiet durchquert und dann zurückkehrt, keine zwei Jahre.

„Das ist also eine Fälschung, die sie bereits lange Zeit geheim hielten, und aus einem unbekannten Grund jedoch nicht veröffentlichten. Und nun haben sie das gemacht. Aus meiner Sicht haben sie das höchstwahrscheinlich als Antwort auf unsere Erklärung über einen Teil der Vereinbarung über Syrien veröffentlicht“, schloss der Abgeordnete. MH17-Absturz © Sputnik/ Maxim Blinov An der Wahrheit vorbei: Niederlande vertuschen Schuld der Ukraine am MH17-Absturz

Der Chef des GUS-Ausschusses der russischen Staatsduma, Leonid Sluzki, bezeichnete die Ergebnisse des Ermittlungsverfahrens seinerseits als äußerst politisiert. „Ich glaube keine von diesen Schlussfolgerungen. Natürlich schossen russische Buks die malaysische Boeing nicht ab. Diese Schlüsse dienen einem einzigen Ziel – der weiteren Marginalisierung von Russlands Image im politischen und Informationsraum der Welt“, sagte Sluzki.

Die Erklärung der Arbeitsgruppe sei zweifelsohne äußerst provokativ, doch habe sie „mit der realen Ermittlung der Tragödie, die vielen Menschen das Leben kostete, nichts zu tun“. Das würden inzwischen viele Politiker und Menschen in verschiedenen Ländern verstehen.

 „Deswegen werden sich die Schlussfolgerungen der Arbeitsgruppe für das Ansehen der Gruppe selbst als Bumerang erweisen“, schloss der Abgeordnete.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow teilte zuvor mit, dass die Ermittlung zu den Umständen des Absturzes der malaysischen Boeing im Raum Donezk im Jahr 2014 von Spekulationen, Verheimlichung und Nichtbereitstellung von Radardaten durch mehrere Staaten begleitet sei.

Es würden völlig unterschiedliche Experten-Standpunkte, aber auch unumstößliche Tatsachen existieren. Deswegen sei es wichtig, Schlüsse zu ziehen unter Berücksichtigung der jüngsten Informationen, die russische Militärs veröffentlichten.

Auf einer Pressekonferenz am Montag hatte das russische Verteidigungsministerium die objektiven Daten der Flugüberwachung vorgestellt – die Daten einer Radaranlage, die in Ust-Donezk, einer südrussischen Gemeinde nahe der ukrainischen Grenze, stationiert gewesen war. Ihnen zufolge waren östlich der malaysischen Boeing kurz vor deren Absturz keinerlei Flugbewegungen außer zwei weiteren Passagiermaschinen festgestellt worden. Wie der General der russischen Luft- und Weltraumstreitkräfte, Andrej Koban, sagte, hat die Ukraine aufschlussreiche Informationen über den Absturz der malaysischen Boeing, hält diese jedoch zurück.

Weitere Informationen gibt es unter:

Nach MH17-Absturz: JIT-Ermittler testen in Finnland diverse „Buk“-Raketen: https://de.sputniknews.com/politik/20160927/312727109/mh17-absturz-finnland-raketen-geheimtests.html

Donezk: Schlüsse der MH17-Kommission falsch – Beweise fehlen immer noch: https://de.sputniknews.com/politik/20160928/312741032/donezk-schluesse-ermittlung-falsch.html

JIT nennt keine Namen der Schuldigen an MH17-Absturz – Auswärtiges Amt: https://de.sputniknews.com/panorama/20160928/312740512/jit-namen-schuldigen-mh17-absturz.html

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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