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Tödliche Tradition: Schrill und farbenfroh feiert Mexiko den Tag der Toten

Archivmeldung vom 29.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Día de los Muertos in Mexiko. Bild: "obs/Mexico Tourism Board/Ricardo Espinosa - reo"
Día de los Muertos in Mexiko. Bild: "obs/Mexico Tourism Board/Ricardo Espinosa - reo"

Der "Día de los Muertos" ist einer der wichtigsten Feiertage in Mexiko und ehrt die verstorbenen Seelen. Gemäß dem Glauben der eingeborenen Völker Mexikos besuchen die Toten einmal im Jahr, von Ende Oktober bis Anfang November, die Lebenden und kehren zu ihren Familien zurück. Was für manch einen angsteinflößend klingen mag, ist in Mexiko ein beliebter Brauch, der 2003 von der UNESCO zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit ernannt wurde.

Zu Ehren der Verstorbenen werden im ganzen Land farbenprächtige Altäre aufgestellt und mit Beigaben verziert, die die vier grundlegenden Elemente der Natur darstellen: Früchte symbolisieren das Element Erde und verwöhnen die Seelen mit ihrem süßlichen Aroma. Hauchzarte Scherenschnittbilder aus Seidenpapier (papel picado) stellen den Wind dar und Gefäße gefüllt mit Wasser stillen den Durst der Seelen nach ihrem langen Weg aus dem Jenseits. Kerzen und Grablichter leuchten als Feuer-Element den Weg.

Während der Feierlichkeiten wird den toten Seelen allerlei an kulinarischen Spezialitäten geboten. Freilich dürfen auch die Lebenden von den Leckereien kosten: Das traditionelle süße Totenbrot (pan de muerto), Zucker-Totenköpfe (calaveras de dulce) sowie Skelette und Särge aus Marzipan dürfen auf dem festlichen Speiseplan nicht fehlen. Dazu werden Mezcal und Tequila sowie das Nationalgetränk Mexikos Pulque (fermentierter Saft aus Agaven) gereicht. Auf den Friedhöfen Mexikos geht es während des "Día de los Muertos" besonders feierlich zu. Im Licht unzähliger Kerzen beten die Angehörigen für ihre verstorbenen Familienmitglieder und Freunde. Bei einem fröhlichen Picknick am Grab der Liebsten wird gemeinsamen gegessen, getrunken, gesungen und getanzt.

Bei kulturellen und künstlerischen Festivals sowie Kostümwettbewerben wird schnell klar, dass der "Tag der Toten" in Mexiko ein Fest der Freude und nicht der Trauer ist. Gesucht wird die beste Verkleidung als Catrina - einer Skelett-Dame, die als Symbol für den Tod steht und von dem mexikanischen Graveur José Guadalupe Posada ins Leben gerufen wurde. Seine Heimatstadt Aguascalientes feiert vom 31. Oktober bis 9. November 2014 das "Festival der Totenköpfe" zu seinen Ehren: www.festivaldecalaveras.com.mx. Eine weitere bekannte Veranstaltung ist das "Festival zu Ehren des Lebens und des Todes" (Festival de Tradiciones de Vida y Muerte) im Park Xcaret, an der Riviera Maya: www.festivaldevidaymuerte.com.

Außergewöhnliche Bräuche zu Ehren der Toten

Auf der Halbinsel Yucatán sind die Totentage unter dem Namen HanalPixán oder "Essen für die Seelen" bekannt. Dabei erfreuen sich die Toten an den ihnen dargebrachten Speisen und Getränken: Der Volksglaube besagt, dass die toten Kinderseelen in der Zeit vom 31. Oktober bis zum 1. November die Welt der Lebenden besuchen. Erwachsene Seelen dagegen kehren vom 1. bis 2. November zurück.

Einer der außergewöhnlichsten traditionellen Bräuche stammt aus der nördlichen Region des Bundesstaates Campeche in der Stadt Pomuch. Hier werden die Knochen der verstorbenen Angehörigen ausgegraben, um sie gewaschen in eine Holzkiste zu legen und mit einem bestickten Tuch zu bedecken. Die Überreste liegen bis zum nächsten Jahr in einem offenen Grab - bis sie erneut gewaschen und zurechtgelegt werden.

In Ocotepec glaubt man, dass die Verstorbenen in der Nacht nach dem 1. November für acht Tage ihre ehemaligen Häuser besuchen und dort in die Träume der Lebenden eindringen. So sehen sie das Erlebte, die Wünsche und Sorgen ihrer Lieben. Bei der sogenannten Cereada (Cera = Wachs) leuchten Kerzen den Toten auf blumengeschmückten Straßen den Weg vom Friedhof zurück nach Hause. Der cuerpo simulado ist eine Nachbildung des Toten durch eine Puppe, die seine Kleidung trägt und sein Schädel aus Zucker nachgebildet wird.

Rezept Pan de Muerto

Zutaten: 1 ½ Tasse Mehl (Type 405) ½ Tasse Zucker 1 TL gemahlener Anis 1 TL Salz ein Würfel frische Hefe oder ein Päckchen Trockenhefe ½ Tasse Milch ½ Tasse Wasser ½ Tasse Butter 4 Eier 3 bis 4 Tassen Mehl

Zubereitung:

Einen Vorteig aus 1 ½ Tasse Mehl, dem Zucker und Salz und dem Anis zubereiten. Dafür die Zutaten vermischen und in die Mitte eine Mulde drücken, in welche die Hefe hineinkommt. Das Wasser und die Milch erwärmen und die Butter darin auflösen. Anschließend die Flüssigkeit auf die Hefe in der Mulde gießen und zunächst vorsichtig und dann kräftig mit dem Mehl mischen. Den Teig an einem warmen Ort für ca. 30 Minuten mit einem Handtuch abgedeckt ruhen lassen. Währenddessen die Eier gründlich verrühren und zu dem bereits aufgegangenen Vorteig hinzugeben. Im Anschluss vom restlichen Mehl so viel hinzugeben, bis der Teig zu Brotlaiben geformt werden kann. Meist benötigt man dafür ca. 4 Tassen Mehl, was von der Größe der Eier und der Flüssigkeit abhängig ist. Etwas von dem Teig beiseitelegen und daraus "gekreuzte Knochen" formen, die dann auf die runden Brotlaibe gedrückt werden. Anschließend den Teig wieder für ca. 30 Minuten ruhen lassen. Die Brotlaibe bei ca. 180 Grad Celsius im Ofen für 40 Minuten backen lassen. Haben sie eine schöne braune Farbe angenommen, mit Alufolie abdecken. Eine kurze Zeit, bevor das Pan de Muertos aus dem Ofen genommen wird, dieses mit etwas lauwarmen Wasser bestreichen. Nach ca. 3 Minuten aus dem Ofen nehmen und mit Zucker bestreuen.

Quelle: Mexico Tourism Board (ots)

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