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Vortragsreise anlässlich der Fußball-WM: Ex-Adidas Näherin und Gewerkschafterin aus El Salvador berichtet über Ausbeutung

Archivmeldung vom 30.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Christliche Initiative Romero
Bild: Christliche Initiative Romero

Die Fußball-Weltmeisterschaft ist für die Sportartikelhersteller schon jetzt ein sicheres Spiel. Dies gilt vor allem für Adidas: Der Hauptsponsor kann sich über zusätzliche Millionengewinne freuen. Der Arbeitsalltag der NäherInnen, die in den sogenannten Billiglohnländern für das deutsche Unternehmen Sportkleidung produzieren, ist derweil viel zu häufig von untragbaren Arbeitsbedingungen gekennzeichnet: Ihr Lohn reicht nicht einmal für das Nötigste aus, sie werden oftmals zu Überstunden gezwungen, und ihr Recht auf gewerkschaftliche Organisierung wird unterbunden. Nach wie vor weigert sich Adidas, geeignete Schritte zu unternehmen, um den Globus effektiv zu verbessern.

Die unhaltbaren Zustände in den Fabriken der weltweiten Sportbekleidungsindustrie sind Anlass einer Öffentlichkeitskampagne der Christlichen Initiative Romero (CIR) unter dem Motto "PLAY FAIR - pay fair." Ein Teil der Kampagne ist eine Vortragsreise durch Deutschland mit einer Zeugin aus Mittelamerika, die vom 4. bis zum 14. Mai stattfindet. Die Reise mit Estela Ramirez aus El Salvador umfasst acht Stationen und führt von Düsseldorf und Münster nach Nürnberg, Fürth, Augsburg sowie nach Gronau und Gütersloh.

Höhepunkt ist ihr Auftritt als kritische Aktionärin bei der Adidas-Aktionärsversammlung am 8.5. in Fürth bei Nürnberg. "Immer wieder erreichen uns Nachrichten über Arbeitsrechtsverletzungen in den Produktionsstätten, in denen Adidas- oder Reebok-Sportartikel genäht werden. Die Einkaufspraxis der Markenunternehmen provoziert geradezu Missstände in den Fabriken", erklärt Kirsten Clodius, Referentin bei der entwicklungspolitischen Organisation Christliche Initiative Romero.

Estela Ramirez, ehemalige Näherin in einer Adidas Zulieferfabrik in El Salvador und heute Präsidentin der salvadorianischen Gewerkschaft SITRASACOSI, richtet daher folgenden Appell an Adidas: "Wir haben drei Kernforderungen: Stabile Angestelltenverhältnisse, würdige Löhne und sichere Fabriken weltweit. Adidas muss endlich wirkungsvoll gegen Arbeitsrechtsverletzungen vorgehen, anstatt ihnen weiter Vorschub zu leisten!"

Als Reaktion auf die Forderung nach existenzsichernden Löhnen teilte Adidas mit, dass sich in punkto Lohnanhebungen "Effizienzsteigerungsprogramme in der Produktion" als "vielversprechend" gezeigt hätten. "Einen würdigen Lohn von Effizienzsteigerungen abhängig zu machen, ist skandalös", kontert Maik Pflaum, Referent der CIR und Experte für Arbeitsrechte in der Zulieferkette von Adidas-Reebok. "Zeitdruck und Arbeitspensum der NäherInnen sind bereits jetzt unerträglich. Zudem wären die Mehrkosten kein Problem - Adidas gab 2013 alleine für Marketing 1,5 Mrd. EUR aus."

Rundreisegast Estela Ramirez hat 15 Jahre in Nähfabriken gearbeitet. Die 47-jährige stellte jahrelang Sportbekleidung für Adidas her und verlor aufgrund des Versuchs, eine Gewerkschaft zu gründen, ihren Job. Ramirez verfügt über aktuelle Einblicke in Zulieferfabriken von Adidas und steht während ihrer Rundreise für Interviews durch Presse-VertreterInnen zur Verfügung.

Quelle: Christliche Initiative Romero (ots)

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