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Kassenchef: Haschisch auf Rezept muss die Ausnahme bleiben

Archivmeldung vom 09.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Petra Bork / pixelio.de
Bild: Petra Bork / pixelio.de

Die Ankündigung von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), Schwerkranken ab diesem Jahr Haschisch auf Kassen-Kosten zu ermöglichen, sorgt bei den Krankenkassen für Bauchschmerzen. "Wir sehen die Gefahr, dass der Gesetzgeber über das Ziel hinausschießt", sagte der Vorstandschef der Deutschen BKK, Achim Kolanoski, dem "Handelsblatt".

Auf keinen Fall dürfe die Neuregelung dazu führen, "dass einer Legalisierung der Droge durch die Hintertür Vorschub geleistet wird. Es muss gewährleistet bleiben, dass nur schwer- und lebensbedrohlich Erkrankte legal an den Haschisch-Wirkstoff herankommen."

Derzeit ist nur ein Haschisch-Medikament zugelassen - befristet bis zum 21. Juni 2015. Es darf allerdings nur bei Multipler Sklerose eingesetzt werden. Bei der deutschen BKK wurde das Mittel 2014 bei 73 Patienten eingesetzt. Trotz aller Skepsis ist sich Kolanoski sicher, dass Cannabis andere Schmerzmittel ersetzen kann - insbesondere bei Krebskranken. Er plädiert daher dafür, den gewerblichen Anbau für den medizinischen Bedarf zu erleichtern. "Entscheidend dabei ist, dass die Pflanzen nur gegen Vorlage eines ärztlichen Rezeptes und in Apotheken über die Theke gehen", sagte Kolanoski.

Cannabis: Politiker warnen vor Legalisierung "durch die Hintertür"

Gesundheitspolitiker von Union und SPD haben die Forderung von Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne), weiche Drogen generell zu legalisieren, scharf zurückgewiesen. "Zur Behandlung schwer kranker Schmerzpatienten kann eine Cannabis-Behandlung mit klaren Dosierungsregeln zwar geeignet sein", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach der "Welt am Sonntag". "Aber es darf nicht der Versuch unternommen werden, jetzt durch die Hintertür Cannabis zu legalisieren."

Medizinische Behandlung und privater Konsum dürften nicht miteinander vermischt werden. Ähnlich argumentierte der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn. "Cannabis als Medikament für schwerkranke Patienten ist sinnvoll. Das ändert nichts daran, dass Cannabis als Rauschdroge gerade für junge Menschen Sucht und Entwicklungsstörung bedeuten kann", sagte Spahn, der auch Mitglied im CDU-Präsidium ist, der "Welt am Sonntag". "Deswegen kann es nur eine betäubungsrechtliche Ausnahmeregelung geben. Alles andere wäre eine Verharmlosung."

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, die CSU-Politikerin Marlene Mortler, hatte einen leichteren Zugang zu Cannabis-Produkten für Schwerkranke angekündigt - was Roth als ersten Schritt zu einer generellen Freigabe weicher Drogen deutete. "Ich komme aus Bayern, und wenn man gleiche Rechte als Grundprinzip nimmt, dann wird es höchste Zeit für die Legalisierung von Cannabis", sagte die einstige Grünen-Vorsitzende der "Welt". "Ich meine, das Oktoberfest ist eine offene Drogenszene mit sechs Millionen Menschen, die sich betrinken." Bei Mortlers Haltung, Cannabis zu medizinischen Zwecken zuzulassen, sei "noch Spielraum".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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